SHAMO
"the Spirit of the japaneese game"
Die Shamo sind ohne Zweifel eine der ursprünglichsten und besondersten Rassen überhaupt. Ihr Charakter macht sie einzigartig und ich kenne keine andere Rasse, die einen solchen Stolz und Anmut ausstrahlt. Bei dieser Rasse spielt die Farbe kaum eine Rolle, deshalb sind die meisten Tiere mischerbig und spalten stark auf.
Dafür ist der Typ und die Ausstrahlung umso wichtiger. Der Schnabel soll kräftig sein, wobei der Oberschnabel und Unterschnabel beinahe von gleicher Konsistenz sind, der Blick finster mit tief liegendem Auge und gut ausgeprägter Augenbraue. Das Auge sticht durch seine helle und leuchtende Farbe heraus, dem sogenannten Perlauge. Bei Jungtieren bis zum ersten Winter ist Orange bis Perlfarbig, und spätestens im ersten Frühjahr sollte es in seine leuchtende Perlgarne umgefärbt sein.
Der Stand soll aufrecht und stolz sein, fast senkrecht, die Schenkel gut bemuskelt und hervortretend, die Beine nicht durchgedrückt, sondern immer mit gewinkelt. Auch die Flügel werden recht hoch getragen mit ausgeprägter, starker Schulter, die von oben gesehen eine V Form ergeben und möglichst parallel zur Rückenlinie sein sollte.
Die Federn sollen fest anliegen und hart sein, kaum Daunen zeigen und allgemein recht knapp sein, so kommt ein kahles Brustbein und die sogenannten Flügelrosen (kahle stellen am Flügel) zustande. Im Allgemeinen spricht man beim Körperaufbau von einer Drittelung von Hals-Rumpf-Beine.
Durch all diese Merkmale kommt ein stolzes und unglaublich selbstbewusstes Erscheinungsbild zustande! Es gibt für mich kaum etwas schöneres als der Anblick eines großen Shamohahnes auf einer grünen Wiese, der aufmerksam seine Umgebung überwacht!
Doch genug zum Erscheinungsbild. Der Grund für mich, mir diese besonderen Tiere zuzulegen, war nicht ihr Äußeres, sondern ihr Charakter. Sie sind dafür bekannt eine starke Bindung mit dem Menschen einzugehen und ihrem Pfleger gegenüber sehr zahm zu werden.
Für ihre Gruppe würden sie sterben! Aus diesem Grund sind diese Tiere als Greifvogelabwehr sehr beliebt. Die Hähne beschützen ihre Gruppe mit ganzem Einsatz und die Hennen würden alle Gefahren auf sich nehmen für ihre Küken.
Es gibt kaum etwas selbstloseres als eine führende Shamohenne, selbst der Hahn führt oftmals die Nachzucht und passt auf sie auf wie eine Mutter.
Auch ihr Gewicht und ihre Größe ist beachtlich. Es gibt zwei Schläge, einmal die O-Shamo, die ein Gewicht ab 4kg haben, und die Chu-Shamo, die maximal 4kg erreichen können. Ich züchte O-Shamo, mit einem Gewicht um die 5kg.
Mein Zuchtziel sind kräftige, gut gebaute und mittelgroße Shamo mit ca 4,5 kg im ersten Jahr, 5-5,5kg im zweiten Jahr, bzw. 75-85cm und einer schönen Farbe, bei einem unerschütterlichen Charakter.
Langlebigkeit und Stabilität der Zuchttiere sind ebenfalls von größter Bedeutung, da dies heutzutage leider viel zu oft vernachlässigt wird.
Ich werde nicht auf Farbe ziehen, das heißt, dass meine Tiere spalterbig sind. Den Vorzug erhalten bei gleichwertiger Qualität allerdings immer die Rotbunten und Fasanenbraunen.
Noch ein Nachtrag für die Interessierten:
Man muss sich immer vor Augen führen, was ist ein Shamo?
Ein Shamo ist ein Kampfhuhn! Und es muss auch als solches funktionieren können. Heißt der Charakter muss furchtlos, selbstbewusst und immer darauf bedacht sein, der Chef im Ring zu sein. Jeder Hahn der vor der Gefähr weg läuft, gehört in den Topf. Auch Hähne die sich erwachsen noch vertragen, sind keine ursprünglichen Shamo mehr.
Neben den psychischen Faktoren, die bei weitem nicht mehr alle Ausstellungsshamo haben, spielt aber auch die physische Konstitution eine große Rolle. Ein Shamo darf keinen Zitterhals haben, wie es weit der Trend ist (egal wie viel Geld die heute bringen, die gehören nicht in die Zucht). Und auch ein extrem großes, langes Tier was nicht mehr ausbalanciert ist, kann seine Aufgabe nicht erfüllen.
Jedes Merkmal eines Shamo hat seinen Sinn für den Ring:
- kräftiger Schnabel der richtig zubeißen kann
- wenig Kopffleisch, für wenig Angriffsfläche, dazu zählen kleine Ohrlappen, ein kleiner, wenig strukturierter Erbsenkamm und möglichst keine Kehllappen
- harte Federn die Tritte nicht durchlassen
- einen gut gebogenen, langen Hals um den Gegner auf Abstand zu halten, aber nicht zu lang damit er noch genug Kraft hat und keinen unnötig großen Hebel
- einen breiten, muskulösen Rumpf + Brust um Tritte abzufangen
- gut gewinkelte Sprunggelenke um kräftige Tritte zu verpassen und hoch springen zu können
- starke, trockene Läufe, die den schweren Körper auch tragen können ohne irgendwann weg zu knicken
Hals: Rumpf :Läufe sollten je 1/3 des Körpers aus machen.
Hier muss man keinen unbeweglichen 6kg Bullen haben, ein mittelgroßer Hahn ist dort im Vorteil weil er viel beweglicher ist.